WildnisLeben Freising e.V. 
25 Jahre Naturerfahrung

Jahreskreisfeste


Wir leben und lieben unsere tiefe Verbindung mit der Natur.

Wir sind überzeugt, dass uns dies nährt, schützt und hält. Das unerschütterliche Vertrauen, sich von dem Kreislauf der Natur und unserem Jahreslauf mit den immer wiederkehrenden Jahreszeiten tragen zu lassen, gibt uns Halt und Sicherheit. Rituale sind für alle Menschen, egal welchen Alters und welcher Herkunft, schon immer von großer Bedeutung gewesen und in unserer schnelllebigen Zeit, dem digitalen Zeitalter, wichtiger als je zuvor. Festrituale dienen dem geistigen und seelischen Wachstum des Einzelnen sowie der Gemeinschaft. Entsprechend gestaltet und angeleitet, ist es möglich, in ihnen Belastendes zu verarbeiten und zu reinigen, frische Energie zu tanken und unseren geistigen Horizont zu erweitern.
Du bist herzlich eingeladen, an diesen wunderschönen, Kraft spendenden Ritualen teilzunehmen.


Imbolc, Maria Lichtmess
Das keltische Jahreskreisfest Imbolc ist das Lichtfest von Brigid, der Göttin der Schmiedekunst, der Heilung und der Poesie. Ihr Name bedeutet in etwa „die Helle/Strahlende“ und lehnt sich im übertragenen Sinne an das immer stärker und heller werdende Sonnenlicht nach dem Winter an. Die Tage werden länger, die letzten Perchtenumzüge finden statt und der Karneval – eine Zeit des Gesangs, des Tanzes und der Freude – beginnt. Hierzulande feiert man das Fest der Heiligen Brigid, der Herrin des Lichts, in Form des christlichen Mariä Lichtmess.
Imbolc ist ein wunderbares Naturfest, welches das Ende des Winters und damit auch das Ende der dunklen Jahreszeit markiert. Deshalb wird zu Imbolc die Rückkehr des Lichts gefeiert und sich über die Eisschmelze sowie die ersten Blumen, wie Gänseblümchen, Schneeglöckchen und Krokusse, gefreut. Zu dieser Zeit ist es Brauch, sich selbst, als auch Haus und Hof zu reinigen und damit restlos den Winter “auszutreiben”. Anderorts werden zu Imbolc bzw. Lichtmess Kerzen geweiht und durch das ganze Haus getragen (symbolisch gesehen soll dadurch der Segen in alle Räume gelangen). Auch das Feuer im Herd oder Kamin wurde damit entzündet. Ebenfalls ist es in manchen Regionen Brauch zu Imbolc kleine Lichterschiffchen mit Kerzen ins Wasser zu setzen, um Segen und Schutz für das neue Jahr zu erbitten.

Ostara, Frühlings- Tag- und Nachtgleiche
Ostara ist das letzte Fest im dunklen Halbjahr. Es ist der Tag, von dem an die Tage wieder länger als die Nächte werden. Am 21. März ist Frühlings-Tagundnachtgleiche, auch Equinox genannt. An diesem Datum dauern Tag und Nacht genau gleich lang – und zwar überall auf der Welt. Die Sonne geht nur an diesem Tag genau im Osten auf und im Westen unter. Doch die Frühlingsgleiche ist weit mehr als eine astronomische Besonderheit. Die Natur beginnt einen neuen Zyklus. Samen, die bisher in der Erde ruhten, treiben ans Licht. Was Hoffnung war, wird nun Wirklichkeit. Es geht um Geburt, Aufbrechen, Inspiration, Macht, Vertrauen und Begrüßen des Neuen.

Beltane, Walpurgisnacht
Mit Beltane beginnt das Sommerhalbjahr. Die dunkle Zeit des Jahres ist nun endgültig vorüber. Die Natur entfaltet ihr prachtvolles Farbenkleid und wir öffnen unsere Sinne nach außen. Essbare Wildkräuter entgiften unsere Körper und spenden uns neue Lebensenergie. Wir erfahren neue Impulse, sammeln neues Wissen, knüpfen neue Kontakte und probieren unbekannte Wege aus. Es ist eine gute Zeit, kreative Projekte in Angriff zu nehmen. In dieser Zeit geht es darum, Wünsche Realität werden zu lassen, wahre Liebe zu finden, Verbindungen zu unseren Mitmenschen zu erneuern, das Herz zu reinigen und zu öffnen, und den Segen der geistigen Welten zu erbitten.

Litha Sommersonnenwende 

Jetzt hat die Sonne ihren höchsten Stand über dem Horizont erreicht. Sie beschenkt uns mit langen Tagen und kurzen Nächten. Auf der ganzen Welt feiern Menschen die Sonnenwende um den 21. Juni als mythischen Wendepunkt im Jahreskreis. In dieser Zeit halten wir inne, um Reichtum und Fülle in der Natur zu genießen. Überall finden wir Blüten und die ersten Früchte, Tierkinder wagen sich in die Welt, unsere Gärten sind bunt und lebendig.
Unsere Kraft können wir beim ausgelassenen Tanz ums Feuer zeigen. Wir wagen den Sprung über die Flammen, um Vorhandenes zu festigen oder Veränderung einzuladen.
In dieser Zeit geht es darum, die Fülle wahrzunehmen und zu genießen. Die Zeit zu lernen, Zeit der Verbindlichkeit, Kraft und Gesundheit, das Feuer entfachen. Es ist ein Zwischenresümeè um festzustellen, wie weit deine Projekte und Anliegen gediehen sind.

Lugnasad, Lammas kleines Schnitterfest
Am 15. August steht das Fest für Wachstum, Reife, Nähren. Es ist die Zeit der Fülle und Ernte.
Mutter Natur wandelt hochschwanger.
Dieses keltische Jahresfest, das dem Gott Lugh geweiht war, steht ganz im Zeichen der Kornernte. Heute hat es eher den Charakter eines kleinen Erntedankfestes, es markiert den Beginn der Haupterntezeit. Es ist auch die Zeit der Gemeinschaft, des Zusammenkommens am Feuer nach getaner Arbeit, Erzählen von Geschichten, Anerkennung von Leistungen, um Wertschätzung und Austausch.
Jetzt können wir anfangen zu ernten, was wir gesät, gehegt und gepflegt haben. Im Außen, aber auch im Innen! Es ist die Zeit des inneren Wissens, der Balance zwischen Handeln und Geschehen lassen,der inneren und der äußeren Welt.
Den Abschluss dieser Zeitqualität bildet die Kräuterweihe am 15. August. Bis dahin sollen alle Kräuter, deren Wirkung über der Erde zu sammeln ist, geerntet sein, da sich die Kräfte langsam zurückziehen.
Wir sammeln die letzten Kräuter für einen Kranz, Türschmuck, Räucherstäbe und bereiten nützliche Kräuterelexiere, die uns durch die kalten Monate begleitet.

Mabon, Herbst Tag- und Nachtgleiche
Die Herbst Tag- und Nachtgleiche sorgt wieder für eine Wende, eine Umkehrung in der Natur und in uns Menschen. Es liegen sechs Monate vor uns, an denen die Nächte länger als die Tage sind. Auf der ganzen Welt feiern Menschen seit Jahrtausenden diese Zeitenwende, oft in Verbindung mit einem Erntedankfest, da dies den Grundgedanken dieser Zeit sehr schön sichtbar macht. Der 21. September als mythischen Wendepunkt im Jahreskreis.
In dieser Zeit halten wir inne, um uns für Reichtum und Fülle in der Natur zu bedanken. Wir haben geerntet, was wir gesät haben – und wenn wir dem Rhythmus der Natur gefolgt sind, sind unsere Vorratskammern gefüllt. Nicht nur in der Natur, sondern auch in uns, auf geistiger Ebene. Wir sähen Gedanken, Gefühle, Taten und ernten, was wir ausgebracht und gepflegt haben.
Jetzt ist die Zeit gekommen sich den Zusammenhängen bewusst zu werden.

Samhain, Ahnenfest 
Das keltische Jahreskreisfest Samhain, welches in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November gefeiert wird, ist ein Fest der Ahnen. Samhain ist das Sylvester der Heiden und mit Samhain begann für die Kelten das neue Jahr. Die Natur zieht sich in den Bauch von Mutter Erde zurück, die Bäume verlieren ihr Gewand und geheimnisvolle Schleier aus Nebel liegen über den Feldern. Samhain bedeutet genau genommen “Sommerende”, da die Kelten nur zwei Jahreszeiten kannten: Sommer und Winter. Das amerikanische Fest “Halloween” geht auf das christliche “all Hallows eve” (=Allerheiligen) am 1. November zurück, dass seinerseits natürlich wiederum seinen Ursprung im viel älteren keltischen Samhain findet. Das Samhainfest wird traditionell am 11. Neumond des Jahres gefeiert, der auch mal kurz vor dem 31. Oktober und kurz nach dem 1. November stattfinden kann. Der Neumond unterstützt die Symbolik des Sterbens und Wiedergeburt von Natur aus – schließlich versinnbildlicht der Neumond auch nichts Anderes wie den Übergang vom abnehmenden zum zunehmenden Mond. Das heißt der eine Mond stirbt, während der andere Mond geboren wird. 

Yule, Wintersonnenwende
Der Weg nach Innen bringt das Licht ins Außen. Die Sonne hat an Kraft verloren. Es ist ein Fest der Dunkelheit, aber auch gleichzeitig ein Fest des Lichtes, denn an diesem Tage wird das Licht „wiedergeboren“ – Das Licht hat die Dunkelheit besiegt, das Licht kehrt zurück. Die längste Nacht und der kürzeste Tag kennzeichnen diese Zeit. Doch der 
Sonnengott wird neu geboren.

Die Wintersonnwende ist eines der heiligsten Sonnenfeiern und findet am 21. Dezember statt. Sie bezeichnet die tiefste Nacht des Jahres - wird deswegen auch MUTTERNACHT, althochdeutsch MODRANECHT, genannt. In dieser Nacht gebiert die Göttin tief in der finsteren Erde in der stillsten aller Stunden das wiedergeborene Sonnenkind. Diesen Mythos können wir in allen Kulturen der Welt wiederfinden. Am deutlichsten manifestiert ist es bei uns in Weihnachten und dem Christuskind. Weihnacht ist ja nichts anderes als WEIHE-NACHT, ist gleich geweihte Nacht. Oder wie in vielen Weihnachtsliedern besungen "HEILIGE NACHT".
Der Jahreskreis, der mit Samhain geendet hat, gebiert zu Wintersonnwende das neue Lichtkind. Das haben alle unsere Vorfahren so erlebt, weswegen auch alle Überlieferungen immer wieder die gleichen Bilder tragen.
Wir spüren, dass sich zur Zeit der Wintersonnwende und Weihnachten etwas verändert. Das nicht mehr nur die bloße Dunkelheit herrscht, sondern, dass neues Leben aufkeimt, auch wenn es noch nicht sichtbar ist. Unter der Erde sammeln sich die Kräfte zu neuem Leben, das dann im Frühjahr durchbricht. Diese ungeheure Energie fängt wieder an zu wachsen. Und das können wir spüren und wahrnehmen. Und das wird gefeiert. Das neue Leben in seiner unschuldigen, neugeborenen Form.
Die Wintersonnenwende wurde von den Vorfahren, den Kelten oder auch Germanen nicht nur in einer Nacht gefeiert. Die Feier ging eigentlich 12 Nächte lang. Auch heute ist sie der Beginn der Rauhnächte für viele Anhänger.